Ukraine, Timoschenko und intelligente
Kerle, die von Oliver Bierhoff über die Lage im größeren der
beiden EM-Länder informiert werden. Wo ist er da nur
hineingeschlittert, unser Fußballpräsident? Ärgert er sich schon,
dass er sich von der Bundesregierung hat einspannen lassen in die
Kampagne für eine medizinische Behandlung der weggesperrten,
ehemaligen ukrainischen Ministerpräsidentin Julia Timonschenko in
Deutschland? Was sagt er wirklich zu seinem Ami Michel Platini, wenn
die beiden über die Ukraine reden? Wurmt es ihn, dass er in den
Tagen da Köln absteigen und Düsseldorf aufsteigen könnte, da die
beiden rheinischen Klubs sogar in der Relegation aufeinandertreffen
könnten, nicht einfach Fortune sein darf, auch wenn das vielleicht
nicht ganz präsidial (wenn der Bessere gewinnt, bin ich glücklich)
ist? Warum hört zur Zeit keiner hin wenn er anlässlich der
Vertragsverlängerung mit dem langjährigen
DFB-Schiedsrichtersponsors Sätze sagt wie:
Unsere Sponsoren leisten viel für die Entwicklung des Fußballs. Mit DEKRA verbindet uns besonders der Gedanke des Fairplay. Dafür sind wir auf gut ausgebildete Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter angewiesen. DEKRA hilft, dass die deutschen Unparteiischen die an sie gestellten Anforderungen in vorbildlicher Weise erfüllen können. Unsere bald neunjährige gute Zusammenarbeit war stets von gegenseitigem Vertrauen geprägt. Dies wird auch in Zukunft so sein. Besonders freue ich mich, dass DEKRA den DFB künftig auch bei dessen verstärktem Engagement zum Thema Nachhaltigkeit unterstützt.
Es gibt nicht einmal halbwitzige
Nachfragen (Schiedsrichtersponsor, ich dachte das ist Ante Sapina).
Nichts. Der DFB macht gute Geschäfte und keinen interessiert es.
Auch mit einem der vier Präsmiunpartner des DFN wurde die
"Zusammenarbeit" verlängert:
Bei einer erfolgreichen Partnerschaft sind Kontinuität und Nachhaltigkeit entscheidend. Wir freuen uns, dass wir mit der Commerzbank auch weiterhin zusammenarbeiten
Ja, die Nachhaltigkeit, die ist schon
eine gute Sache. Für die gibt es im DFB auch einen eigenen
Vize-Präsidenten. Der heißt Karl Rothmund und kommt aus Langreder.
In sein Ressort fallen auch die Themen Antirassismus und Bekämpfung
von Schwulenfeindlichkeit. Darum hat sich zu Zeiten eines Theo
Zwanziger noch der Chef in Hause persönlich gekümmert. Aber das nur
nebenbei. Denn das eigentlich Interessante an den
Wirtschftschaftsmeldungen aus dem DFB in dieser Woche erfahren die
Interessierten nicht. Wieviel zahlen DEKRA und die vor gar nicht
allzu langer Zeit mit Steuermitteln gerettete Commerzbank eigentlich
für ihre Partnerschaft mit dem DFB?
Bevor Wolfgang Niersbach solche Fragen
beantwortet, sagt er vielleicht doch lieber irgendetwas über
Menschenrechte, Timoschenko und dass der DFB immer an der Seite der
Bundesregierung steht. Es geht hier schließlich um vertrauensvolle
Zusammenarbeit - und die ist im Zweifel doch wichtiger als
irgendwelche Menschenrechte in irgendeinem Land, das sowieso keiner
kennen würde, wenn da nicht diese EM stattfände.
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