Im November, als der DFB verkündete Rainer Koch, der bis dato im Präsidium für Rechtsfragen zuständig war, werde sich fürderhin um den Breitensport kümmern, da waren sich alle einig. Theo Zwanziger hatte den Chef des bayerischen Fußballverbands entmachtet. In den diversen Schiedsrichteraffären, vor allem in der um den ehemalige Schiedsrichter-Obmann Manfred Amerell, hatten sich Koch und Zwanziger immer wieder widersprechen. Der eine hat dem anderen vorgeworfen, die zuständigen Gremien nicht oder zu spät beziehungsweise falsch informiert zu haben. Der andere warf dem einen das Gleiche vor. So sollte es nicht weitergehen im Präsidium. Koch bekam die Zuständgkeit für Prävention, Integration, Freizeit- und Breitensport im Verbandspräsidium übertragen. Rolf Hocke, der sich bis dahin um dies Belange gekümmert hatte, übernahm die Bereiche Recht und Satzung. Kurz darauf verkündete Zwanziger seinen Rücktritt. Koch brachte sich schnell in Position und brüstete sich damit, der erste gewesen zu sein, der Wolfgang Niersbach als DFB-Präsidenten vorgeschlagen habe. Der Lohn dafür ließ nicht lange auf sich warten. Der DFB teilte nur eine Woche nach der Wahl Niersbachs und der ersten Präsidiumssitzung unter dem neuen Chef mit:
Der Bereich Rechts- und Satzungsfragen fällt mit sofortiger Wirkung zurück an Dr. Rainer Koch, der im Gegenzug das Gebiet Prävention, Integration, Freizeit- und Breitensport an Rolf Hocke übergibt. Erweitert wird der Bereich Rechts- und Satzungsfragen um das inhaltlich eng angebundene Aufgabenfeld Integrität des Wettbewerbs einschließlich Frühwarnsysteme.
Und damit ja niemand auf die Idee kommt, dass es im DFB irgendwann irgendwelche Meinungsverschiedenheiten zwischen den handelnden Personen gegeben haben könnte, schob der DFB diesen Satz in seiner Pressemitteilung nach:
Der Rücktausch der Ressortzuständigkeiten zwischen Dr. Rainer Koch und Rolf Hocke wurde in Abstimmung mit dem ehemaligen DFB-Präsidenten Dr. Theo Zwanziger vollzogen.