Freitag, 9. März 2012

Kochs Comeback

Nach der ersten Präsisdiumssitzung unter dem neuen Chef, wird der vom Theo Zwanziger entmachtete Vize Rainer Koch, rehabilitiert

Im November, als der DFB verkündete Rainer Koch, der bis dato im Präsidium für Rechtsfragen zuständig war, werde sich fürderhin um den Breitensport kümmern, da waren sich alle einig. Theo Zwanziger hatte den Chef des bayerischen Fußballverbands entmachtet. In den diversen Schiedsrichteraffären, vor allem in der um den ehemalige Schiedsrichter-Obmann Manfred Amerell, hatten sich Koch und Zwanziger immer wieder widersprechen. Der eine hat dem anderen vorgeworfen, die zuständigen Gremien nicht oder zu spät beziehungsweise falsch informiert zu haben. Der andere warf dem einen das Gleiche vor. So sollte es nicht weitergehen im Präsidium. Koch bekam die Zuständgkeit für Prävention, Integration, Freizeit- und Breitensport im Verbandspräsidium übertragen. Rolf Hocke, der sich bis dahin um dies Belange gekümmert hatte, übernahm die Bereiche Recht und Satzung. Kurz darauf verkündete Zwanziger seinen Rücktritt. Koch brachte sich schnell in Position und brüstete sich damit, der erste gewesen zu sein, der Wolfgang Niersbach als DFB-Präsidenten vorgeschlagen habe. Der Lohn dafür ließ nicht lange auf sich warten. Der DFB teilte nur eine Woche nach der Wahl Niersbachs und der ersten Präsidiumssitzung unter dem neuen Chef mit:

Der Bereich Rechts- und Satzungsfragen fällt mit sofortiger Wirkung zurück an Dr. Rainer Koch, der im Gegenzug das Gebiet Prävention, Integration, Freizeit- und Breitensport an Rolf Hocke übergibt. Erweitert wird der Bereich Rechts- und Satzungsfragen um das inhaltlich eng angebundene Aufgabenfeld Integrität des Wettbewerbs einschließlich Frühwarnsysteme.

Und damit ja niemand auf die Idee kommt, dass es im DFB irgendwann irgendwelche Meinungsverschiedenheiten zwischen den handelnden Personen gegeben haben könnte, schob der DFB diesen Satz in seiner Pressemitteilung nach: 

 
Der Rücktausch der Ressortzuständigkeiten zwischen Dr. Rainer Koch und Rolf Hocke wurde in Abstimmung mit dem ehemaligen DFB-Präsidenten Dr. Theo Zwanziger vollzogen.

Wers glaubt ...

Die Auswahl am Abend

Wie sehr sich der DFB und seine Nationalmannschaft verkauft haben

Um 18 Uhr wollte Joachim Löw am 1. Juni gegen Israel spielen lassen. Dann hätte er seine Spieler nach Hause geschickt, bevor es nach Danzig ins EM-Quartier gegangen wäre. Da wollte die ARD nicht mitmachen. Nur im Abendprogramm  gibt es die ganz guten Quoten. Nun hat man sich geeinigt. Das Spiel wurde auf den 31. Mai vorverlegt. In der Presseaussendung des DFB bedankt sich der Verband für das Entgenkommen der ARD und zitiert Programm-Chef Volker Herres.

 „Wir stellen den Sendeplatz zur Primetime am Donnerstag zur Verfügung und kommen damit den Wünschen des Bundestrainers nach. Gleichzeitig profitieren Millionen von Zuschauern, die um 18 Uhr keine Möglichkeit gehabt hätten, das Spiel live im Fernsehen zu verfolgen. Das Ergebnis zeigt, dass wir mit dem DFB und dem neuen Präsidenten Wolfgang Niersbach an der Spitze ein freundschaftliches und sehr intaktes Vertrauensverhältnis pflegen.“

Schön verdreht. Gut, dass die Verschiebung auch den Juden zugutekommt. Der neue DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock dazu: 

“Für den Israelischen Fußball-Verband ist der Donnerstag sogar günstiger. Denn am Freitagabend beginnt bei Sonnenuntergang der Sabbat, der heilige Ruhetag. Viele Juden in Deutschland und besonders in Israel hätten sich das Spiel nicht anschauen können”

Bevor sich die ARD geweigert hat, das Spiel um 18 Uhr zu übertragen, wäre darauf niemand im DFB gekommen.


Donnerstag, 8. März 2012

Der einzige Niersbach

Warum Thüringens Fußballverbandschef für Niersbach gestimmt hat.

In der Thüringer Allgemeinen hat Rainer Milkoreit Auskunft gegeben:

Welche Qualitäten hat Nachfolger Wolfgang Niersbach?
Er kennt den Verband und das Umfeld seit Langem - war der Einzige, der infrage kam. Eine bessere Lösung kann man in dieser Situation nicht finden.

Was wird er anders machen? Freitag folgt die erste Präsidiumssitzung. Ich glaube, dass er etwas andere Vorstellungen haben wird, was die Aufteilung der Arbeit von Haupt- und Ehrenamt anbelangt. Der Verband wird ja immer komplexer. Das sind Dimensionen im Prinzip fast wie bei einem Bundesliga-Klub oder Großunternehmen aus der Wirtschaft.
 

Der hässliche Krieger

Paolo Guerrero wird als Scheusal dargestellt - auch weil er einmal eine Flasche nach einem Fan geworfen hat. Mit Eric Cantonas Kung-Fu-Tritt wird er fast nie in Zusammenhang gebracht. Warum eigentlich nicht?

Das Urteil gegen den Peruaner, der am vergangenen Wochenende den Stuttgarter Torhüter Sven Ulreich so brutal gefoult und dafür vom Platz gestellt worden war, wurde am Dienstag gefällt. Sieben Wochen Sperre. Der DFB teilte mit: "Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den Spieler Paolo Guerrero vom Bundesligisten Hamburger SV im Einzelrichterverfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen einer Tätlichkeit gegen den Gegner mit einer Sperre von sieben Wochen bis einschließlich 22. April 2012 belegt." Das Urteil ist rechtskräftig. Spieler und Klub haben es akzeptiert. Schade eigentlich. Denn so wird es nie eine Verhandlung zu dem Fall geben. Gerne hätte man mehr erfahren darüber, warum die Blutgrätsche als Tätlichkeit gewertet wird, warum dies in anderen Fällen nicht der Fall war. Auch hätte man sich intensiver mit der Person Guerrero beschäftigen müssen, der als wahres Fußballscheusal durch die Presselandschaft getrieben wurde, was den Einzelrichter in seiner Urteilsfindung durchaus beeinflusst haben könnte.

Als widerliche Brutalotype musste sich Guerrero schon einmal landauf landab beschimpfen lassen. Die Flaschenwurf-Affäre hängt dem Stürmer immer noch nach. Im Frühling des Jahres 2010 hatte Guerrero einem Zuschauer, der ihn nach der Partie des HSV gegen Hannover 96 beschimpft hatte, eine Plastikflasche an den Kopf geschmissen. Dafür wurde er hart bestraft. Fünf Spiele Sperre, 20.000 Euro Geldstrafe an den DFB und um die 100.000 Euro Geldstarfe von seinem Klub. Guerrero hatte sich provozieren lassen. Der Fan, dem er die Flasche an den Kopf schleuderte, soll den Peruener als "schwule Sau" beschimpft haben und ihm geraten haben, doch in seine Heimat zurückzukehren. Das wurde kaum skandalisiert. das ist der Skandal an der Affäre Flaschenwurf.

Vergleiche mit dem Eric Cantona hat damals kaum einer gezogen. Der gilt ganz im Gegensatz zu Guerrero beinahe schon als Fußballheiliger, obwohl sein Kung-Fu-Tritt gegen einen Zuschauer sicher ebenso unsportlich war wie Guerreros Grätsche gegen Ulreich am Wochenende. Cantona hat am 25. Januar 1995 im Spiel von Manchester United gegen Crystal Palace mit seinem Tritt eine Diskussion über Rassismus in den Stadien ausgelöst. Auch er hatte sich provozieren lassen. Er wollte sich die rassistischen Pöbeleien des Fans nicht länger anhören. Dafür wird er bis heute zu Recht gefeiert. Für den Tritt wurde er zurecht ein halbes Jahr gesperrt.

Dem Ausraster folgten in England lange Debatten über die Zumutungen, denen sich viele Profis an jedem Wochenende in den Stadien ausgesetzt sehen. Die englische Liga begann sich mit dem Rassismus-Problem zu beschäftigen. Eine lange Reihe zunächst erfolgreicher Programme wurde gestartet, deren Ziel es sein sollte, das Stadion für die Profis zu einem angstfreien Raum zu machen. Wie schwer es ist, den Rassismus dauerhaft aus den Stadien zu bannen, zeigen die Fanbekundungen, mit denen der urugayische Pöbler Luis Suarez bisweilen gefeiert wird, seitdem er Patrice Evra in einem Premier-League-Spiel rassistisch beleidigt hat. Ein neuer Cantona täte hier sicher gut.

Eine Diskussion über Rassismus und Homophobie in den Stadien hätte auch auf den Flaschenwurf Guerreros folgen können. Hierzulande gelten Fußballer aber als charakterlich besonders feine Kerle nur dann, wenn sie die Klappe halten. Und so hat niemand Guerrero dazu aufgefordert, öffentlich über die Beleidigungen zu sprechen, die er sich an diesem Tag hat anhören müssen, die er sich wahrscheinlich des öfteren anhören muss.

Montag, 5. März 2012

Und tschüs!

Dieser Text von mir stand am Samstag in der taz. Da habe ich angekündigt, dass ich den DFB nach der Wahl von Wolfgang Niersbach weiter kritisch begleiten werde. Das soll nun regelmäßig an dieser Stelle geschehen. Für Anregungen bin ich dankbar und freue mich über alle, die sich daran beteiligen wollen, den DFB unter die Lupe zu nehmen.
Aus. Es ist vorbei. Wolfgang Niersbach ist der neue Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. Herzlichen Glückwunsch an den Sieger! Als solcher stand er schon vor der sogenannten Abstimmung im DFB-Bundestag fest. Meine Kandidatur war gescheitert, bevor die sogenannten Delegierten gefragt wurden, wer der neue DFB-Boss werden soll. Ich wurde von keinem der Landesverbände, von keinem Regionalverband, so wie es die Satzung vorschreibt, nominiert. Über mich konnte nicht abgestimmt werden.
Von einer Niederlage möchte ich aus diesem Grund nicht sprechen. Verloren habe nicht ich, verloren hat einmal mehr der organisierte Fußball in Deutschland. Mit meinen Ansinnen, DFB-Präsident zu werden, wollte ich den Machern im Verband auch die Chance geben, über dessen Verfasstheit nachzudenken. Doch eine Diskussion über eine mögliche Demokratisierung des Verbandes hat auf der Versammlung vom Freitag, die sich den Namen Bundestag gegeben hat, nicht stattgefunden. Es war ein trauriger Tag für den deutschen Sport.
Der DFB hat sich einmal mehr präsentiert wie eine Operettendiktatur. Statt Fantasieuniformen für die Führungsriege gab es sogar einen echten Orden. Bundesinnen- und Sportminister Hans-Peter Friedrich zeichnete den zurückgetretenen Alt-DFB-Chef Theo Zwanziger mit höchsten bundesrepublikanischen Würden aus. Die Politik, die für demokratische Werte stehen sollte, nutzte das Frankfurter Scheinparlament als Gutelauneforum, um ihre Nähe zum deutschen Nationalsport zu demonstrieren.
Ehemalige Edelkicker, auch der Bundestrainer strahlten in die Kameras und klatschten dem neuen Chef freundlich zu, ehe sie unmittelbar nach der Veranstaltung wieder in irgendwelche Flugzeuge stiegen und nach Hause flogen. Wie praktisch, dass der Bundestag in einer Nobelabsteige direkt am Rande des Flugfeldes am Frankfurter Großflughafen stattgefunden hat (Postanschrift: Unterschweinstiege 16). Zeit für Gespräche über den deutschen Fußball war nicht vorgesehen. Eine kurze Pressekonferenz - und tschüs!
War's das jetzt? Klar, meine Wahlkampagne ist zu Ende. Was aber nicht aufhören darf, ist die kritische Beobachtung des Verbandes. Die werde ich mit journalistischen Mitteln weiterführen. Die Foren auf Facebook und Twitter, mit denen ich für mich als DFB-Präsidenten geworben habe, sollen weitergenutzt werden und als DFB Watch ein Service für all diejenigen sein, die sich über den Verband informieren wollen. Themen aus dem Inneren des DFB, auch solche, die den Amateurfußball betreffen, Diskussionen, die es vielleicht nicht in die aktuelle Sportberichterstattung schaffen, sollen dort ihren Platz haben. Aber auch die Debatten, die vor einer großen Öffentlichkeit verhandelt werden, der Umgang mit den Fans etwa oder die Durchkommerzialisierung des Fußballs, sollen auf DFB Watch weitergeführt werden. Alle, die Lust haben, sich an Diskussionen über den Megaverband zu beteiligen, sind aufgerufen, dies auf via DFB Watch zu tun.
Mir geht es nicht darum, Wolfgang Niersbach so lange vor mir herzutreiben, bis ich seinen Skalp präsentieren kann. Auch wenn ich froh bin, nicht sein Freund zu sein - er ist nicht mein Feind. Der Wahlkampf ist vorbei. Ich kehre zurück an meinen Redaktionsschreibtisch. Der Sieger muss sich nun beobachten lassen - auch von mir. Sein Schaffen zu beschreiben, zu analysieren und - wo es angebracht ist - zu kritisieren wird Teil meiner Arbeit sein. Packen wir's an!

Verschiebung nach oben

DFB Schon bei seinem ersten Aufritt als Präsident macht Wolfgang
Niersbach klar, wo seine Schwerpunkte liegen. Der Amateurfußball wird
sich wohl hinten anstellen müssen
 
 
Eigentlich war die Antwort eine Unverschämtheit. Welche Themen er denn
in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellen wolle, wurde Wolfgang Niersbach
gefragt, nachdem er zum neuen Präsidenten des deutschen Fußball-Bundes
gewählt worden war. "Den Fußball", sagte er und der Fragesteller war
beinahe so schlau als wie zuvor. Und doch hatte Niersbach mit dieser
Nichtantwort noch einmal klargemacht, dass er das Amt anders
interpretieren wird als sein Vorgänger Theo Zwanziger. Der legte in
Frankfurt noch einmal einen seiner typischen Auftritte hin. In aller
Ruhe bilanzierte er seine Arbeit und bedankte sich bei seinen
Mitarbeitern. Nur einmal erhob er die Stimme. Laut und eindrücklich
mahnte er die versammelte Fußballprominenz zum Kampf gegen Rassismus,
Antisemitismus und Homophobie und zeigte einmal mehr, dass er zu den
wenigen Autoritäten in Deutschland gehört, die diese Themen auch dann
ansprechen, wenn nicht gerade irgendwo ein rassistischer,
antisemitischer oder schwulenfeindlicher Exzess in den Medien diskutiert
wird. Viel mehr als einen freundlichen Applaus hat er von den
Delegierten dafür nicht bekommen.

Viele von ihnen dürften froh sein, dass sie nun endlich einen an der
Spitze stehen haben, für den Fußball nicht viel mehr ist als Sport und
Geschäft. Natürlich weiß Niersbach, was sich gehört für einen
Präsidenten des DFB. Die antisemitischen Pöbeleien von Fans des 1. FC
Kaiserslautern gegen den israelischen Stürmer Itay Shechter hat er Mitte
der vergangenen Woche schnell und deutlich verurteilt. Niersbach hat
richtig reagiert - ob er bei den gesellschaftlich so wichtigen Themen
auch agieren will, das bleibt abzuwarten. In Frankfurt vor dem Plenum
war er jedenfalls nicht in der Lage, beim Namen zu nennen, was in
Kaiserslautern passiert war, und sprach diffus von Vorfällen.

Was er beschwor, war nicht die gesellschaftliche Verantwortung des
Fußballs. Er predigte die "Einheit des Fußballs" und kündigte an, dass
er alles dafür tun wolle, damit sich der Profifußball nicht irgendwann
doch noch loslöst vom guten, alten Vereinsfußball. Dass die Welt der
Reichen und auch am Ende des Winters meist gut gebräunten Manager und
Vorstände der Profiklubs nicht viel zu tun hat mit den ehrenamtlichen
Machern des Amateurfußballs, das war in den Hallen des Hotels, in dem
der Bundestag am Freitag stattgefunden hat, nicht zu übersehen. Die
grauen Herren aus den Landes- und Regionalverbänden trauten sich kaum
Kontakt aufzunehmen mit den Profivertretern. Niersbach ist einer der
Funktionäre, die immer die Nähe zu den Profis gesucht haben. Er wird sie
weiter pflegen.

Theo Zwanziger wurde von Reinhard Rauball, dem Präsidenten der Deutschen
Fußballliga, als "Anwalt des Amateursports" bezeichnet. Niersbach ist
dies gewiss nicht. In Frankfurt lobte er die Bundesligaklubs, die ein
bis zwei Prozent ihrer Ticketeinnahmen an die Landesverbände weitergeben
würden. Er sagte das so, als müssten die Amateurklubs dankbar dafür
sein, als stünde ihnen für die Arbeit an der Basis nichts von den
Millionen wirklich zu, die in den oberen Ligen erwirtschaftet werden.
Niersbach hat gleich bei seinem ersten Auftritt als Präsident
klargemacht, dass sich die Bundesligen keine großen Sorgen machen
müssen, wenn bald ernsthaft über einen neuen Grundlagenvertrag
verhandelt wird, der das nebeneinander von DFB und DLF und eben auch
Transferzahlungen von oben nach unten regelt.

Von den Auto-, Bier- und Sportartikelmillionen, die die
Nationalmannschaft (Niersbach: "der Fixstern") erwirtschaftet, könnte
zudem demnächst ein großer Teil in ein zentrales Leistungszentrum
investiert werden, für das Oliver Bierhoff, der Manager der Auswahl,
seit längerer Zeit wirbt. Hier würde es sich um eine Investition in den
Hochleistungssport handeln. Und auch wenn Niersbach in Frankfurt so tat,
als sei über dieses Projekt noch nicht endgültig entschieden, so wird
längst nach möglichen Standorten gesucht.

Mit der Stadt Köln soll Oliver Bierhoff schon über das
30-Millionen-Projekt verhandelt haben - unter Ausschluss der
Öffentlichkeit. Der Express schrieb von "Geheimverhandlungen". Dabei
geht es um die Nutzung von Bauten in der Nähe des Kölner Stadions. Die
Sporthallen, die im Falle einer positiven Entscheidung modernisiert
werden sollen, stehen bis jetzt dem Breitensport zur Verfügung. Auch die
Jahn-Wiesen vor dem Stadion, auf denen bisher jedermann kicken darf,
könnten dann umzäunt und zum exklusiven Trainingsgelände für alle
DFB-Nachwuchsmannschaften werden. Die sollen dann möglichst viele Titel
gewinnen.

Über die würde sich Wolfgang Niersbach dann ganz besonders freuen. Und
vielleicht darf er dann endlich mal wieder in eine
Weltmeister-Mannschaftskabine. In Frankfurt hat er erzählt, dass er beim
Titelgewinn der Deutschen 1990 in der Pause der Ansprache von Franz
Beckenbauer beiwohnen durfte. Er sei sich danach sicher gesessen, dass
es schon klappen würde mit dem Titel. Es war dies eine Anekdote aus der
Welt, zu der sich Wolfgang Niersbach hingezogen fühlt. Die Vertreter des
Amateurfußballs freuten sich am Freitag dennoch über ihren neuen
Präsidenten.