Unsere Position ist eindeutig: Der DFB steht ein für die Einhaltung der Menschenrechte, die Unabhängigkeit der Justiz und die Meinungs- und Pressefreiheit.
Hört, hört! Ein deutscher Sportverband macht in
Politik. Das ist ein Wort! Kann das sein? Der Sport
zeigt Haltung? Können wir jetzt öfter mit Einlassungen des DFB rechnen,
wenn Spiele oder Turniere anstehen, die in Ländern stattfinden, in denen
Grundrechte mit Füßen getreten werden?
Die klare Haltung des DFB vor der
Europameisterschaft in der Ukraine - das Einfordern humanitärer Standards
im Gastgeberland - ist nicht in der Frankfurter DFB-Zentrale entwickelt
worden. Der DFB folgt der Bundesregierung in ihrem Engagement für die
inhaftierte frühere ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko.
Der Fußball ist damit, so wie er es immer war, äußerst staatstragend.
Im Fall Timoschenko hat sich die Bundesregierung
die Unterstützung des Fußballs eingeholt, um den politischen Druck, den
sie auf die ukrainische Regierung ausübt, zu verstärken. Das ist gut,
wenn dabei mehr herauskommt als das Klopfen auf die eigenen Schultern,
sollte Julia Timoschenko tatsächlich zur medizinischen Behandlung nach
Deutschland reisen dürfen.
Aber gesagt ist gesagt. Der DFB wird sich
an seinen Worten messen lassen müssen. Seit dieser Woche befindet er
sich im Kampf für Gerechtigkeit und Humanität in der Welt.
Doch der Verband hält seine Waffen für stumpf.
Bei der Europäischen Fußball-Union, dem EM-Veranstalter, könne man
nichts ausrichten, heißt es aus Frankfurt. Es wird nicht einmal
versucht, die Uefa zu einer Haltung zu bewegen. Eine schwache Leistung
der neuen deutschen Gutkicker.
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